
Punch needle Rahmen
Welche Punch needle Rahmen es gibt, worin die Unterschiede liegen und warum ihr mit einem Stickrahmen nicht unbedingt glücklich werdet, erfahrt ihr bei eurer schiffchenschieberin 🙂
Punch needle Rahmen
Stickrahmen, Morgan-no-slip-hoop, Schnapprahmen, Rahmen mit Greiferstreifen sind möglich. Auch einen Webrahmen kann man umbauen und nutzen. Einen Keilrahmen kann mich auch selbst gestalten. Zum Testen werdet ihr sicher mit einem Stickrahmen arbeiten, das ist okay, aber nicht so richtig erfüllend. Schnapprahmen sind hier eine tolle Alternative, aber halt Plastik… Beginnen wir also mit den
Stickrahmen
Das erste Projekt wird von den meisten mit dem Stickrahmen gepuncht. Ihr müsst den monk´s cloth hier so fest einspannen, dass man ihn wie eine Trommel nutzen kann. Zwischendurch müsst ihr immer wieder nachspannen, nervig, aber unvermeidbar, da ein Stickrahmen sehr rutschig ist und dem starken Druck beim Punchen nicht standhält. Keine Angst, er geht nicht kaputt, nur der Stoff wird sehr locker. Vorteil des Stickrahmens: schnell und günstig verfügbar und das Projekt kann man umgehend an die Wand hängen. (Auch wenn Punchneedling so viel mehr ist als kleine Stickbildchen)
Um das ewige Rutschen zu vermeiden, kann man den Stoff vor dem Punchen mit Heiß-/Textilkleber am Rahmen befestigen. Ist aber auch nur bedingt empfehlenswert und praktikabel.
Coole Idee: Man kann den Stickrahmen passend zum Projekt anmalen um den Effekt zu verstärken. Schnell gemacht und sieht mega aus!
Besser als ein Stickrahmen funktioniert der
Morgan-no-slip-Stickrahmen
Hierfür benötigt man keinen Kleber, was ein großer Vorteil ist. Nachteil ist jedoch, dass er a) aus Plastik ist und b) man das Projekt nicht direkt nach der Fertigstellung an die Wand hängen kann, da man einen weiteren Rahmen benötigt. Das allerdings ist auch sein großer Vorteil – er ist wiederverwendbar und hält wirklich gut. Das Prinzip ähnelt einem Puzzle, wo nur ein Teil perfekt passt, oder wie Nut und Feder, so dass der Stoff wirklich fest im Rahmen ist. Zum Stoff einspannen verfahrt ihr wie beim Stickrahmen, aufschrauben, Ringe lösen und den Stoff auf den unteren Rahmen legen. Den oberen Rahmen auflegen, andrücken und Stoff nachspannen. Dies geschieht am besten mit beiden Händen von der Mitte aus.
Der Morgan-no-slip-Rahmen ist nicht sehr teuer und in unterschiedlichen Größen erhältlich.
Schnapprahmen
Auch dieser ist aus Plastik, aber wiederverwendbar und mein „heißer Scheiß“. Durch die vier seitlichen Schnapper sitzt der Stoff wirklich gut und lässt sich schnell und einfach nachspannen.
Ihr bekommt hier einen Rahmen auf den der Stoff gelegt wird, dann nehmt ihr den ersten Schnapper und stülpt ihn über Stoff und Rahmen. Nun verfahrt ihr mit den restlichen drei Schnappern genauso und könnt los legen. Auf diese Weise lässt sich auch der Stoff prima nachspannen, sollte es einmal nötig sein. Hiermit könnt ihr auch größere Projekte punchen und jeweils den Stoff umpositionieren. Aber auch hier ist Vorsicht beim Punchen geboten – nicht ins Bein pieksen!!!
Auch diese Rahmen gibt es sehr günstig in unterschliedlichen Größen und auch Formen!
Widmen wir uns nun dem Profi-Werkzeug, dem
Punch needle Rahmen mit Greiferstreifen
Wer Punch needling ernsthaft betreiben möchte, kommt an ihm nicht vorbei. Aber auch er ist eine einmalige Anschaffung, wiederverwendbar und bringt lange Freude. Der Stoff lässt sich hier problemlos und schnell aufspannen und umpositionieren. Man kann damit auf dem Schoß arbeiten und nebenbei netflixen oder auf der Terrasse die Sonne genießen und punchen. Er ist unglaublich flexibel und eine tolle Hilfe, punchen macht damit Spaß, da man sich einfach auf das Punchen konzentrieren kann und nicht ständig den Stoff nachspannen muss.
Zum Bespannen zieht man sich erst eine Seite richtig, danach die gegenüberliegende, zum Schluss die restlichen zwei. Muster am besten erst dann zeichnen. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass man auf dem Stoff trommeln kann, sprich dass er so fest gezogen ist!
Eigenbau
Wenn ihr z.B. einen Keilrahmen zur Verfügung habt, oder euch selbst bauen könnt, habt ihr schon eine tolle Grundlage, denn den Stoff könnt ihr darauf mit Tackerklammern und/oder Reißzwecken befestigen und schon kann das schönste Punchen losgehen 🙂 Ihr müsst hier nur darauf achten, euch die Nadel nicht aus Versehen ins Bein zu rammen!
Auch einen Webrahmen/Bilderrahmen könnt ihr so erfolgreich und schnell umbauen.
Solltet ihr genug Holz haben und geschickt sein, könnt ihr euch etwas Eigenes bauen und mit gripper strips versehen.
Bezugsquellen
Rahmen, Nadeln, Stoff und Garn bekommt ihr bei (Achtung WERBUNG, unbeauftragt, unbezahlt. Zudem erfolgt die Nennung ohne Wertung, ich kaufe bei allen dreien gern ein) Kelly Wright, halfbird und The joyful punch.
Fazit:
Ich punche am liebsten mit dem Profirahmen, da ich hier die Hände durchaus frei haben kann und er den Stoff am besten hält. Sehr gern nutze ich aber auch die Schnapprahmen, da sie sehr einfach zu handhaben sind. Zum Einstieg reicht ein einfacher Stickrahmen, man muss sich aber über die Nachteile bewusst sein. Letztendlich kommt es drauf an, was man punchen will. Einen Teppich mit einem Stickrahmen zu punchen funktioniert nicht, will man nur 1-2 Bildchen punchen, geht das aber völlig in Ordnung.
Die Bilder sind übrigens am Tag nach der Festnahme der SeaWatch-Kapitänin Carola Rackete entstanden, daher SOS als Bild – und da Christopher Street Day (50 Jahre!!!) ist, passte der Tischläufer in Regenbogen dazu. Die Schlussworte des Kirchentages waren „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt!“ Ich bin nicht gläubig, aber ich glaube an die Menschenrechte. Wir als Familie haben umgehend etwas an Seawatch gespendet und ich habe noch eine Fördermitgliedschaft begonnen. Ich hoffe sehr, dass Carola Rackete bald wieder frei ist, denn sie wollte nur eines: HELFEN!
Der Artikel hüpft hinüber zur Linkparty bei Caros Fummeley
Ihr wollt noch mehr über Punch needling lesen?
Weitere Artikel, u.a. ein Punchneedle von A-Z findet ihr hier:
Die Amy Oxford Punchneedles und meine Rezension ihres Buches
Kelly Wright im Interview und eine Rezension ihres Buches
Mein Besuch beim Punch needle Workshop bei halfbird
Mehr über die unterschiedlichen Schlaufen und Stiche
Welche Fehler auftreten können und was ihr dagegen tut – das Troubleshooting
Welche Stoffe funktionieren, welche nicht und was für Nadeln es noch gibt und den Unterschied zwischen Punch needle und Sticken erkläre ich euch.


2 Comments
Kirsten Klein
Hi, ich kann nirgends die Schnapprahmen finden! Wo kann ich die kaufen? LG Kirsten
Bianca
Liebe Kirsten, bei Amazon gibt es z.B. welche 🙂 Happy punching, Bianca